Sohn der Maßlosigkeit
warning: ab 18, explizite Erotikszenen
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Dekadenz wohin man blickte. In der Halle aalten sich die Ritter und Höflinge in dem vermeintlichen Reichtum der Krone. In hündischer Demut schmeichelten sie dem König und seiner Familie, sowie seinen derzeitigen Lieblingen, darunter auch ein köstlicher Knabe unvergleichlichen Liebreizes: Ich.
Etwas abseits von dem geschäftlichen Trubel rekelte ich mich auf einer kostbaren gepolsterten Liege und ließ mich von den Dienern mit kandierten Früchten und herrlichen Rotwein verwöhnen. Hin und wieder lösten sich die hohen Würdenträger ab, um mir die Langeweile zu vertreiben. Dabei hatten sie noch gar nicht begriffen, womit sie diese zweifelhafte Ehre verdient hatten. Niemand wusste, wer ich war und weshalb der König so vernarrt in mich zu sein schien. Gerüchten zufolge war ich alles, was der menschliche Verstand ersinnen konnte. Sein Bastard, der Prinz eines fernen Landes oder gar sein Geliebter. Es gab nichts, was mir nicht angedichtet wurde, dennoch machte sich niemand die Mühe mich näher zu durchleuchten. Tatsächlich war ich der Spion meines Vaters, denn obwohl ich desinteressiert tat, entging mir keine Kleinigkeit dessen, was sich am Hofe abspielte. Einzig der König, der Paktpartner, wusste ob meiner wahren Herkunft und hütete meine Identität strenger als ich selbst. Er tat alles um mich nicht zu erzürnen.
Es war langweilig in der Menschenwelt. Als mein Vater mir diesen, meinen ersten, Auftrag erteilt hatte, war ich gänzlich entzückt gewesen, doch im zweiten Atemzug hatte er mir alles verboten, dem ich so begeistert entgegen gesehen hatte. Ich dufte die Menschen nicht quälen noch töten, noch durfte ich Brandschatzen oder Intrigen stiften. Alles was Spaß machte und Aufsehen erregte, war mir versagt. Denn eigentlich war ich noch viel zu jung, um meinem Vater zu dienen und sollte unerkannt zu ihm zurückkehren. Niemand durfte von mir erfahren, erst recht nicht die anderen Höllenfürsten. Es war verboten vor seiner Mündigkeit und der Einführung in die Gesellschaft der Dämonen Aufträge zu erfüllen, eben weil man quasi noch nicht existierte. Dämonenkinder wuchsen heimlich auf und galten nichts bis ihre Macht ein bestimmtes Maß erreicht hatte.
So war ich also zur Untätigkeit verbannt und konnte einzig meinem Laster frönen: Maßlosigkeit. Ich erschöpfte die königlichen Vorräte an Süßigkeiten, teuren Stoffen und anderen Tand. Von nichts bekam ich genug und erfreute meine Gönner mit kindlicher Glückseeligkeit über jedes neue Geschenk, das sie mir brachten. Selbst der König, der es besser wissen musste, unterlag meinem strahlenden Gesicht und überreichte mir fortwährend die neusten Kompositionen seiner Konditoren und Schneider.
Ausstaffiert in kostbaren Gewändern und naschend saß ich also im Kreis meiner Bewunderer, als er den Saal betrat: Ein Mann mittleren Alters. Seiner vornehmen Kleidung nach zu urteilen und nicht zuletzt wegen den schweren Goldketten um seinen Hals, war er einer dieser reichen Kaufleute, die noch um einiges einflussreicher werden konnten, als so mancher vornehme Adelsmann. Gerade der König mit seinen fortwährend leeren Truhen war ihnen beinahe hörig gewesen.
Doch nun hatten sich die Kassen wie durch Zauberhand wieder gefüllt. Aus diesem Grund war ich neugierig, wie der König auf den Kaufmann reagieren würde, nun da er ihr Geld nicht länger benötigte. Interessiert spitzte ich die Ohren.
„Master Mathew“, begrüßte der König ihn tatsächlich etwas unterkühlt. Der Kaufmann sank mit einem ironischen Lächeln vor ihm nieder und erhob sich kaum, dass er einen Wink dafür bekommen hatte.
„Mylord“, hatte eine unheimlich klingende Stimme vernehmlich geflüstert. Ich rutschte unbehaglich auf meiner Liege herum, ohne zu wissen, warum ich es tat.
„Wir wissen, was Euch zu Uns treibt“, verkündete der König überlegen. „Wir werden Euren Wunsch hinsichtlich der neuen Importgesetze aber nun doch nicht nachkommen. Die Steuern wären zu hoch und Wir würden unser Land von der restlichen Welt abschneiden.“
„Dann nehme ich an, Ihr habt eine andere Lösung gefunden, die dem Land eine ebenso erträgliche Summe einbringt, Sire?“, erkundigte sich der Kaufmann mit unverkennbarem Hohnlächeln. Man erkannte an den Gesichtern der Umstehenden, wie sehr sie diesen Menschen verabscheuten. Doch die Miene des Königs blieb würdevoll: „In der Tat. Wir gedenken auch die Darlehen an Euch zurückzuzahlen, um nicht länger Euren guten Willen zu strapazieren.“
Verblüffung trat in das Gesicht des Kaufmannes Mathew. Sie verschwand aber ebenso schnell wie die Genugtuung auf den Zügen des Königs. Um das Geschehen mit anderen Worten zu umschreiben: Der König hatte gewonnen und sich von dem Kaufmann losgesagt. Master Mathew war klug genug, nicht weiter nachzufragen und verbeugte sich huldvoll. Er hatte eine Niederlage erlitten, verkraftete sie aber äußerst gut, zumindest drang nichts mehr an die Oberfläche.
„Erweist Uns die Ehre und bleibt zum Essen, Master Mathew“, erbat der König, anscheinend wollte er sich seinen Sieg weiden.
„Die Ehre ist auf meiner Seite“, versicherte der Kaufmann, doch seine heisere Stimme klang nicht allzu glaubhaft. Er war ein unheimlicher Geselle, dazu trug nicht zuletzt seine Erscheinung bei. Seine schwarzen glatten Haare fielen in ein finsteres Gesicht, indem zwei ebenso schwarze Augen grausam glitzerten. Auch seine kostbaren Kleider waren in dunklen, schweren Tönen gehalten und verstärkten den düsteren Eindruck noch. Dennoch sah er, zumindest in meinen Augen, gut aus, seine Züge waren klar und gefällig.
Nun mischte er sich unter das Volk und unterhielt sich mit einigen älteren Herren, Kaufleute wie er, die jedoch geadelt waren. Auch sie gehörten zu jenen, die dem König am wenigsten schmeichelten. Sie hatten genug Geld und waren nicht auf das Seine angewiesen. Nun sahen sie ihre Position gefährdet und rückten zusammen. Es dauerte nicht lange, bis sie ihn über die neusten Ereignisse am Hofe aufgeklärt hatten und dann fiel sein Blick auf mich. Er stutzte, als sich unsere Blicke begegneten und ich wandte mich auch sogleich ab. Merkwürdig beunruhigt durch diesen kurzen Kontakt, ließ ich mich von einem Höfling in ein Gespräch ziehen.
„Sieh an. Ein neues Gesicht am Hof?“, stellte plötzlich die heisere Stimme neben mir fest. Er war unbemerkt zu meiner Liege getreten und beugte sich nun mit seinen stechenden Augen zu mir herab. Ich musterte ihn flüchtig aus der Nähe, um festzustellen, dass er wirklich ganz ansehnlich war, trotz der Kälte, die er ausstrahlte.
„Könnt Ihr das beurteilen?“, fragte ich zurück. Er zog eine Grimasse, die sich in ein Lächeln verwandelte: „Ja, so ein hübsches Gesicht wäre mir aufgefallen. Wie heißt Ihr?“
‚Lix Tetrax.’ wäre die richtige Antwort gewesen, doch entschied mich dagegen „Alec.“
„Alec… Und weiter?“, hakte er penetrant nach. Ich rollte die Augen und rekelte mich gelangweilt: „Das ist ein Geheimnis.“
„Ach so?“, seine Augen verengten sich, ehe er sich zum Schrecken der Umstehenden einfach auf meine Liege setzte. Seine Stimme hatte sich wieder zu einem unheimlichen Flüstern gesenkt: „Dann ist Euer Vater für den plötzlichen Reichtum des Königs verantwortlich?“
„Wie kommt Ihr darauf?“, wunderte ich mich ein wenig entgeistert.
„Nun Euer Erscheinen scheint zufällig genau mit dem neuen Wohlstand des Könighauses aufeinander zu fallen“, stellte der Kaufmann fest und musterte mich erbarmungslos. Ich lächelte möglichst unbefangen: „Eben: Zufällig. Ich habe nichts damit zu tun. Nun, vielleicht bringe ich ja Glück.“
„Glück“, wiederholte er abschätzig, doch dann lächelte er plötzlich „Das wäre in der Tat praktisch.“
Er sah sich in meiner näheren Umgebung um. Sein Blick blieb an der Schale mit kandierten Früchten hängen, ehe er sich wieder in meine Augen fraß.
„Magst du Süßigkeiten, Alec?“, erkundigte er sich mit einer Lockung in seinen Worten, der man sich nur schwer entziehen konnte. Ich bekam eine Gänsehaut, wie alle anderen in unserer Umgebung wohl auch. Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen: „Ja…“
„Möchtest du Marzipan?“, lockte er weiter. Ich runzelte die Stirn: „Was ist das?“
„Hier.“ Er hatte etwas aus seiner Tasche geholt und packte es auch noch weiter für mich aus. Schließlich reichte er mir eine klebrige gelbliche Kugel. Etwas stutzig betrachtete ich sie, ehe ich vorsichtig ein Stück abbiss. Sie schmeckte deutlich besser als jede kandierte Frucht, die ich jemals gegessen hatte. Genüsslich schloss ich die Augen und verspeiste schnell den Rest. Dann blickte ich wieder auf zu dem Mann, der mich immer noch eindringlich musterte. Seine schwarzen Augen schienen mir plötzlich weniger kalt zu sein. Ich strahlte ihm einnehmend entgegen: „Habt Ihr noch mehr davon?“
„Ja.“ Er grinste belustigt „Ich handle unter anderem damit. Das heißt, ich verschenke es nicht.“
„Gerade habt Ihr es getan“, erinnerte ich ihn „Aber dann werde ich eben dem König sagen, dass ich mehr davon will. Marzipan hieß es?“
Der dunkle Mann nickte und ließ mich nicht für einen Moment aus den Augen. Er grinste immer noch, jetzt etwas hinterlistig: „Nach der Schmach eben, werde ich dem König kaum noch etwas verkaufen. Vielleicht solltet Ihr besser Euren Vater dazu anhalten, es Euch zu besorgen.“
„Ich nehme stark an, dass er besseres zu tun haben wird“, grummelte ich leise und wollte schon aufgeben. Doch noch immer hatte ich diesen köstlichen Geschmack in meinen Mund. Ich wollte mehr.
„Wie viel kostet es?“, wollte ich wissen.
„Kommt darauf an, wie viel Ihr haben wollt“, belächelte mich Mathew „Und wer es für Euch besorgen soll.“
„Dann…“ ich überlegt etwas „Wie viel kosten zehn dieser Kugeln, wenn ich Sie bei Euch kaufe?“
„Gold habe ich genug…“ erwiderte der Kaufmann gerissen „Es gibt verschiedenes, was ich von Euch haben möchte. Wie wäre es, wenn Ihr in meinen Laden kommt? Dort können wir einen angemessenen Preis aushandeln.“
Ich war natürlich misstrauisch und fragte mich, was er anderes haben wollte als Geld. Den Namen meines Vaters würde er nicht bekommen. Aber ich wollte Marzipan. Ich würde also in sein Geschäft gehen und mit ihm handeln. Er musste sich jedoch mit Geld zufrieden geben. Zögernd willigte ich ein: „Also gut. Sagt Ihr mir auch, wo ich Euren Laden finde?“
Er tat es und hieß mir auch die Zeit, wann ich ihn dort antreffen könnte. Danach schlenderte er wieder zu seinen Gildenbrüdern. Er hatte bekommen, was er wollte. Ein ungestörtes Gespräch mit mir.
Ich nahm keinen der Höflinge mit. Nur einen Diener, der mir den Weg weisen sollte. Freilich hatten mir alle abgeraten zu dem Fremden zu gehen, jedoch, es ging schließlich nur um Marzipan. Sie waren also nicht sehr beharrlich in ihrem Bestreben gewesen. Dennoch war mir ein wenig unwohl, als ich vor dem großen Steinhaus stand, in dem Master Mathew lebte und auch seinen Laden hatte. Doch ehe ich es mir anderes überlegen konnte, trat der Kaufmann bereits aus seinem Geschäft. Es war Zufall, denn er schien ebenso überrascht zu sein, wie ich bei seinem Anblick. Er trug keine Goldketten, sein Gewand war noch schlichter und düsterer als das am Hof und er wirkte noch um ein Vielfaches unheimlicher.
„Der junge Alec“, stellte er nach dem ersten flüchtigen Mustern fest „Kommt Ihr tatsächlich zu mir?“
„Dem scheint so“, entgegnete ich möglichst unerschrocken. Er verengte seine schwarzen Augen ein wenig und deutete eine knappe Verbeugung an: „Ich fühle mich geschmeichelt. Kommt herein.“
Ich nickte und tapste vorsichtig hinter ihm her. In seinem Laden lagen überall Ballen von kostbaren Stoffen. Hier und dort standen Dinge, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Figuren aus unbekannten Materialien und Körbe mit feinen Tand. Aber nirgendwo erblickte ich Marzipan. Misstrauisch hielt ich Abstand zu dem fremden Kaufmann.
„Also, was führt Euch zu mir?“, erkundigte sich Master Mathew.
„Marzipan“, erklärte ich unumwunden „Ihr sagtet, Ihr wolltet mit mir handeln, wenn ich zu Euch komme.“
„Ach… Richtig“, er grinste wölfisch. Scheinbar erinnerte er sich erst jetzt. Ich versuchte mich davon nicht einschüchtern zu lassen und sah mich neugierig um. Behutsam betrachtete ich die Gegenstände, nahm sie auf und stellte sie dann vorsichtig wieder zurück.
„Was ist das alles für Zeug?“, fragte ich schließlich.
„Dinge aus fernen Ländern, mit denen ich handle. Das was Ihr dort in der Hand haltet, ist aus dem Zahn eines Monsters gemacht, dass dreimal so groß ist wie Ihr“, gab er an. Angewidert stellte ich die Schnitzerei zurück: „Aus einem Zahn? Und so etwas verkauft Ihr? Wo ist Euer Marzipan?“
„Ich habe keines mehr“, gestand er frei heraus „Aber morgen erwarte ich eines meiner Schiffe zurück. Gut möglich, dass es auch Marzipan bringt.“
Ich war enttäuscht. Erst jetzt merkte ich, wie sehr ich mich auf den Geschmack gefreut hatte. Er musste mich durchschaut haben, denn er lachte leise auf: „Nun, vielleicht habe ich doch noch ein wenig von dem Süßkram. Aber nicht im Laden und nicht zum Verkauf.“
„Ich will es haben“, erklärte ich sofort.
„Tatsächlich? Was wollt Ihr mir dafür geben?“, erkundigte er sich. Mit verschränkten Armen lehnte er an einer niedrigen Theke und musterte mich interessiert von oben herab.
„Was wollt Ihr haben?“, ich hatte kein Interesse an langen Verhandlungen.
„Den Namen Eures Vaters“, verlangte er sofort. Ich legte den Kopf schief: „Hm, den kann ich Euch nicht geben. Sucht Euch etwas aus, was mir zur Verfügung steht.“
„Ihr meint Euren Körper?“, wollte er wissen und seine Augen verengten sich ein wenig. Ich war verblüfft: „Was wollt Ihr mit meinem Körper?“
Seine Mundwinkel zuckten spöttisch und er kam plötzlich auf mich zu. Seine Hand strich vertraulich durch mein Haar. Ich bekam eine Gänsehaut, allein von dieser Berührung. Seine Augen musterten mich so intensiv, dass ich ihrem Blick ausweichen musste.
„Könnt Ihr Euch das nicht denken?“, wollte er rau wissen. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Er lachte trocken auf: „Oh, Ihr wollt die Unschuld spielen? Das wird sicher interessant. Ihr nehmt meinen Handel an? Leiht mir heute Euren Körper und ich gebe Euch soviel Marzipan, wie Ihr für den Moment essen könnt.“
„Wo ist der Haken?“, wunderte ich mich.
„Kein Haken. Ein einfacher Handel.“
„Nur, wenn Ihr mir sagt, was Ihr mit meinem Körper machen wollt“, verlangte ich unnachgiebig. Er lächelte mich verheißend an: „Keine Angst, ich werde zärtlich sein. Es wird Euch gefallen. Vielleicht noch besser als das Marzipan.“
„Besser als Marzipan?“, wiederholte ich ungläubig. Er nahm plötzlich meine Hand: „Kommt. Ihr werdet es merken.“
Ohne auf mein Unbehagen einzugehen, zog er mich aus dem Laden weiter in sein großes Haus. Wir kamen zu einer Treppe und folgten ihr nach oben. Dann durchquerten wir eine edle Halle, fast ebenso prunkvoll wie die des Königs. Von dort erreichten wir schließlich ein Schlafgemach. Verwirrt sah ich mich um. Ich wusste immer noch nicht, worauf es hinauslaufen würde.
„Hier“, er trat an eine Truhe und beförderte daraus ein Päckchen hervor, um es mir unter die Nase zu halten. Sofort stieg mir daraus ein süßliches Aroma entgegen. Marzipan. Mir lief unwillkürlich das Wasser im Mund zusammen und ich wollte danach greifen. Doch er entzog es mir wieder. Mit einem überlegenen Lächeln sah er mich an: „Das ist mein Teil des Handels. Jetzt lasst mich Euren Teil begutachten. Los, zieht Euch aus!“
Irritiert erwiderte ich seinen Blick. Dann aber zuckte ich gleichgültig mit meinen Schultern und folgte seinem Wunsch. Dämonen kannten kein Schamgefühl. Sollte er mich doch nackt sehen, wenn ihm das gefiel und ich dafür das Marzipan bekam. Es blieb aber nicht beim Ansehen. Kaum stand ich entblößt vor ihm, blitzten seine Augen auf wie die eines Raubtieres: „Ihr seid sehr hübsch.“
„Danke“, es war nicht das erste mal, dass ich dieses Geständnis zu hören bekam.
„Noch ein Knabe“, stellte der Mann weiter fest. Ich runzelte empört die Stirn. Immerhin war ich schon 139 Jahre alt. Nun gut, mir fehlten noch ein paar Jahrzehnte, um auch als Dämon mündig zu werden, deshalb wurde mein Aufenthalt auf der Erde ja auch so strikt geheim gehalten. Aber für einen Menschen war ich schon sehr alt. Ich konnte nichts dafür, dass mein Körper sich so langsam entwickelte.
„Komm her zu mir“, befahl er geringfügig formloser und winkte mich zu sich auf das breite Bett. Er nahm das Päckchen mit Marzipan mit. Ansonsten hätte ich wohl länger gezögert. So setzte ich mich aber sogar bereitwillig auf seinen Schoß, wie er es mir andeutete. Sein einer Arm schlang sich sacht um mein Becken und zog mich an sich. Mit der anderen überreichte er mir das Päckchen. Gierig öffnete ich es und fiel über den Inhalt her. Es war mir zunächst egal, was seine Hände mit mir anstellten.
Mit reiner Verzückung brach ich ein Stück des süßen Traumes ab und führte es an meinen Mund. Während ich daran kaute und schwelgte, wanderte die Hand des Kaufmannes in meinen Schritt. Sie begann mich zu streicheln und ich spürte seine Augen nach wie vor so intensiv auf mir ruhen. Ich wehrte mich nicht, denn eigentlich fühlte es sich ja recht gut an. Außerdem hatten wir diese Abmachung. Wenn es ihm also Spaß machte, sollte er mich doch kosen.
Ich kaute weiter und steckte mir eine neue Portion in den Mund. Es schmeckte so gut. Seine andere Hand rieb nun über meine Brustwarze. Doch auch das störte mich nicht. Nur dass das Gefühl aus meiner Lendengegend immer durchdringender wurde, brachte mich etwas aus dem Konzept. Mein Atem wurde flacher und überhaupt, mein Herz hatte noch nie so schnell geschlagen. Es fühlte sich komisch an. Mit verzagtem Ächzen presste ich meine Beine zusammen und beugte mich etwas vor.
„Was denn?“, flüsterte die unheimliche Stimme spöttisch hinter mir „Hast du schon genug?“
„Warum macht Ihr das?“, wollte ich verwirrt wissen. Er lachte leise und zog meinen Oberkörper an sich: „Was? Gefällt es dir etwa nicht. Das ist nur der Anfang. Ich habe noch viel mehr mit dir vor. Los… Legt dich aufs Bett.“
Ehe ich es selbst tat, wurde ich auch schon von seinem Schoß gehoben und ein wenig unsanft aufs Bett geworfen. Verstört klammerte ich mich an das Marzipan in meiner Hand. Der Kaufmann lächelte gefährlich und spreizte dann mit beiden Händen meine Oberschenkel auseinander. Er nahm mein Geschlecht in den Mund und begann daran zu saugen. Perplex starrte ich auf ihn hinab. Nun konnte ich das Gefühl nicht länger ignorieren. Je mehr ich darauf achtete, desto mehr nahm es mich in Beschlag. Schließlich unterlag ich und stöhnte unter leichten Schauern auf. Ich ergoss mich in seinen Mund. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich diese Freuden genoss. Atemlos lag ich auf der weichen Matratze. Das Marzipan war vergessen.
„Noch mal“, verlangte ich und setzte mich auf. Der Mann stutzte ein wenig, doch dann grinste er bereit: „Dasselbe? Nein, das wäre doch langweilig. Ich habe noch andere Dinge mit dir vor, die dich auf ebenso angenehme Weise befriedigen können. Wenn nicht sogar noch besser.“
„Besser als das?“, wiederholte ich skeptisch. Ich überlegte, zu verlieren hatte ich wohl nichts. Bereitwillig öffnete ich meine Beine: „Gut. Dann beweist es.“
„Ha“, machte der Kaufmann und lachte „Da habe ich wohl eine Lawine losgetreten. Mal sehen, ob ich dich noch müde bekomme. Dreh dich auf den Bauch und spreiz die Beine genau wie jetzt.“
Ich tat es sehr bereitwillig, doch als seine Zunge meines Anus berührte, zweifelte ich stark daran, dass es noch einmal so werden würde, geschweige denn noch besser. Der Mann war eindeutig am falschen Ende und kannte anscheinend gar keine Scham. Jetzt spreizten seine Hände meine Pobacken auch noch weit auseinander und so drang er auch noch mit seiner Zunge in mich ein. Ich unterdrückte ein überraschtes Quieken. Das trieb sogar mir die Schamröte ins Gesicht: „Hört auf damit! Das ist doch dreckig!“
„Ist es, aber nur im metaphorischen Sinne“, höhnte der Mann, in der kleinen Pause, die er mir ließ, um dann fort zu fahren.
„Hört auf!“, befahl ich empört „Das ist merkwürdig!“
Doch der Mann machte einfach weiter. Aber nun streichelte er auch wieder mein Geschlecht, was mich ruhiger werden ließ. So zusammen wirkte das andere gar nicht mehr so komisch, wie allein. Es war immerhin die gleiche Gegend und irgendwie war da unten schließlich alles empfindlich. Es erregte mich aufs Neue. Doch als mein Geschlecht wieder hart und pochend in seiner Hand lag, ließ er es los. Stattdessen nahm er einen Finger besagter Hand und schob ihn mir langsam aber unausweichlich ins Rektum. Ich keuchte überrascht: „Was…?“
„Warte, gleich wirst du es spüren“, versprach er hämisch, während sich sein Finger wand wie ein Wurm „Hier, nicht wahr?“
Der Finger hatte etwas in mir bestreift und ich war unwillkürlich zusammen gezuckt. Sofort war der Finger wieder an der Stelle und drückte dagegen. Ich schnaufte und zitterte zugleich.
„Was ist da?“, keuchte ich atemlos.
„Fühlt es sich gut an?“, wollte der Kaufmann heiser wissen und rieb mit seinem Finger weiter dagegen. Meine Knie wurden weich und begannen zu zittern. Atemlos presste ich mein heißes Gesicht in die Decken. Ich konnte es mir selbst nicht erklären, aber…
„Ja“, hauchte ich genüsslich „Macht weiter.“
„Du gewöhnst dich schnell dran und bist empfindsam“, stellte der Kaufmann zufrieden fest „Mal sehen ob es ausreicht und du nur von meinem Finger den Höhepunkt erlangst.“
Nun es reichte. Obwohl er nur seinen Finger und schließlich noch einen Weiteren nahm, kam ich ein zweites Mal. Atemlos mit ausgestreckten Gliedern lag ich wie ein Fisch an Land auf dem großen Bett und gierte bereits nach mehr. Ich sollte mehr bekommen, denn Mathew hörte gar nicht mehr auf. Inzwischen waren es drei Finger. Sie berührten mich aber nicht an jenem Punkt, wofür ich ihnen im Moment sogar noch dankbar war. Erst musste ich etwas ausruhen.
»Sohn der Maßlosigkeit«
Dekadenz wohin man blickte. In der Halle aalten sich die Ritter und Höflinge in dem vermeintlichen Reichtum der Krone. In hündischer Demut schmeichelten sie dem König und seiner Familie, sowie seinen derzeitigen Lieblingen, darunter auch ein köstlicher Knabe unvergleichlichen Liebreizes: Ich.
Etwas abseits von dem geschäftlichen Trubel rekelte ich mich auf einer kostbaren gepolsterten Liege und ließ mich von den Dienern mit kandierten Früchten und herrlichen Rotwein verwöhnen. Hin und wieder lösten sich die hohen Würdenträger ab, um mir die Langeweile zu vertreiben. Dabei hatten sie noch gar nicht begriffen, womit sie diese zweifelhafte Ehre verdient hatten. Niemand wusste, wer ich war und weshalb der König so vernarrt in mich zu sein schien. Gerüchten zufolge war ich alles, was der menschliche Verstand ersinnen konnte. Sein Bastard, der Prinz eines fernen Landes oder gar sein Geliebter. Es gab nichts, was mir nicht angedichtet wurde, dennoch machte sich niemand die Mühe mich näher zu durchleuchten. Tatsächlich war ich der Spion meines Vaters, denn obwohl ich desinteressiert tat, entging mir keine Kleinigkeit dessen, was sich am Hofe abspielte. Einzig der König, der Paktpartner, wusste ob meiner wahren Herkunft und hütete meine Identität strenger als ich selbst. Er tat alles um mich nicht zu erzürnen.
Es war langweilig in der Menschenwelt. Als mein Vater mir diesen, meinen ersten, Auftrag erteilt hatte, war ich gänzlich entzückt gewesen, doch im zweiten Atemzug hatte er mir alles verboten, dem ich so begeistert entgegen gesehen hatte. Ich dufte die Menschen nicht quälen noch töten, noch durfte ich Brandschatzen oder Intrigen stiften. Alles was Spaß machte und Aufsehen erregte, war mir versagt. Denn eigentlich war ich noch viel zu jung, um meinem Vater zu dienen und sollte unerkannt zu ihm zurückkehren. Niemand durfte von mir erfahren, erst recht nicht die anderen Höllenfürsten. Es war verboten vor seiner Mündigkeit und der Einführung in die Gesellschaft der Dämonen Aufträge zu erfüllen, eben weil man quasi noch nicht existierte. Dämonenkinder wuchsen heimlich auf und galten nichts bis ihre Macht ein bestimmtes Maß erreicht hatte.
So war ich also zur Untätigkeit verbannt und konnte einzig meinem Laster frönen: Maßlosigkeit. Ich erschöpfte die königlichen Vorräte an Süßigkeiten, teuren Stoffen und anderen Tand. Von nichts bekam ich genug und erfreute meine Gönner mit kindlicher Glückseeligkeit über jedes neue Geschenk, das sie mir brachten. Selbst der König, der es besser wissen musste, unterlag meinem strahlenden Gesicht und überreichte mir fortwährend die neusten Kompositionen seiner Konditoren und Schneider.
Ausstaffiert in kostbaren Gewändern und naschend saß ich also im Kreis meiner Bewunderer, als er den Saal betrat: Ein Mann mittleren Alters. Seiner vornehmen Kleidung nach zu urteilen und nicht zuletzt wegen den schweren Goldketten um seinen Hals, war er einer dieser reichen Kaufleute, die noch um einiges einflussreicher werden konnten, als so mancher vornehme Adelsmann. Gerade der König mit seinen fortwährend leeren Truhen war ihnen beinahe hörig gewesen.
Doch nun hatten sich die Kassen wie durch Zauberhand wieder gefüllt. Aus diesem Grund war ich neugierig, wie der König auf den Kaufmann reagieren würde, nun da er ihr Geld nicht länger benötigte. Interessiert spitzte ich die Ohren.
„Master Mathew“, begrüßte der König ihn tatsächlich etwas unterkühlt. Der Kaufmann sank mit einem ironischen Lächeln vor ihm nieder und erhob sich kaum, dass er einen Wink dafür bekommen hatte.
„Mylord“, hatte eine unheimlich klingende Stimme vernehmlich geflüstert. Ich rutschte unbehaglich auf meiner Liege herum, ohne zu wissen, warum ich es tat.
„Wir wissen, was Euch zu Uns treibt“, verkündete der König überlegen. „Wir werden Euren Wunsch hinsichtlich der neuen Importgesetze aber nun doch nicht nachkommen. Die Steuern wären zu hoch und Wir würden unser Land von der restlichen Welt abschneiden.“
„Dann nehme ich an, Ihr habt eine andere Lösung gefunden, die dem Land eine ebenso erträgliche Summe einbringt, Sire?“, erkundigte sich der Kaufmann mit unverkennbarem Hohnlächeln. Man erkannte an den Gesichtern der Umstehenden, wie sehr sie diesen Menschen verabscheuten. Doch die Miene des Königs blieb würdevoll: „In der Tat. Wir gedenken auch die Darlehen an Euch zurückzuzahlen, um nicht länger Euren guten Willen zu strapazieren.“
Verblüffung trat in das Gesicht des Kaufmannes Mathew. Sie verschwand aber ebenso schnell wie die Genugtuung auf den Zügen des Königs. Um das Geschehen mit anderen Worten zu umschreiben: Der König hatte gewonnen und sich von dem Kaufmann losgesagt. Master Mathew war klug genug, nicht weiter nachzufragen und verbeugte sich huldvoll. Er hatte eine Niederlage erlitten, verkraftete sie aber äußerst gut, zumindest drang nichts mehr an die Oberfläche.
„Erweist Uns die Ehre und bleibt zum Essen, Master Mathew“, erbat der König, anscheinend wollte er sich seinen Sieg weiden.
„Die Ehre ist auf meiner Seite“, versicherte der Kaufmann, doch seine heisere Stimme klang nicht allzu glaubhaft. Er war ein unheimlicher Geselle, dazu trug nicht zuletzt seine Erscheinung bei. Seine schwarzen glatten Haare fielen in ein finsteres Gesicht, indem zwei ebenso schwarze Augen grausam glitzerten. Auch seine kostbaren Kleider waren in dunklen, schweren Tönen gehalten und verstärkten den düsteren Eindruck noch. Dennoch sah er, zumindest in meinen Augen, gut aus, seine Züge waren klar und gefällig.
Nun mischte er sich unter das Volk und unterhielt sich mit einigen älteren Herren, Kaufleute wie er, die jedoch geadelt waren. Auch sie gehörten zu jenen, die dem König am wenigsten schmeichelten. Sie hatten genug Geld und waren nicht auf das Seine angewiesen. Nun sahen sie ihre Position gefährdet und rückten zusammen. Es dauerte nicht lange, bis sie ihn über die neusten Ereignisse am Hofe aufgeklärt hatten und dann fiel sein Blick auf mich. Er stutzte, als sich unsere Blicke begegneten und ich wandte mich auch sogleich ab. Merkwürdig beunruhigt durch diesen kurzen Kontakt, ließ ich mich von einem Höfling in ein Gespräch ziehen.
„Sieh an. Ein neues Gesicht am Hof?“, stellte plötzlich die heisere Stimme neben mir fest. Er war unbemerkt zu meiner Liege getreten und beugte sich nun mit seinen stechenden Augen zu mir herab. Ich musterte ihn flüchtig aus der Nähe, um festzustellen, dass er wirklich ganz ansehnlich war, trotz der Kälte, die er ausstrahlte.
„Könnt Ihr das beurteilen?“, fragte ich zurück. Er zog eine Grimasse, die sich in ein Lächeln verwandelte: „Ja, so ein hübsches Gesicht wäre mir aufgefallen. Wie heißt Ihr?“
‚Lix Tetrax.’ wäre die richtige Antwort gewesen, doch entschied mich dagegen „Alec.“
„Alec… Und weiter?“, hakte er penetrant nach. Ich rollte die Augen und rekelte mich gelangweilt: „Das ist ein Geheimnis.“
„Ach so?“, seine Augen verengten sich, ehe er sich zum Schrecken der Umstehenden einfach auf meine Liege setzte. Seine Stimme hatte sich wieder zu einem unheimlichen Flüstern gesenkt: „Dann ist Euer Vater für den plötzlichen Reichtum des Königs verantwortlich?“
„Wie kommt Ihr darauf?“, wunderte ich mich ein wenig entgeistert.
„Nun Euer Erscheinen scheint zufällig genau mit dem neuen Wohlstand des Könighauses aufeinander zu fallen“, stellte der Kaufmann fest und musterte mich erbarmungslos. Ich lächelte möglichst unbefangen: „Eben: Zufällig. Ich habe nichts damit zu tun. Nun, vielleicht bringe ich ja Glück.“
„Glück“, wiederholte er abschätzig, doch dann lächelte er plötzlich „Das wäre in der Tat praktisch.“
Er sah sich in meiner näheren Umgebung um. Sein Blick blieb an der Schale mit kandierten Früchten hängen, ehe er sich wieder in meine Augen fraß.
„Magst du Süßigkeiten, Alec?“, erkundigte er sich mit einer Lockung in seinen Worten, der man sich nur schwer entziehen konnte. Ich bekam eine Gänsehaut, wie alle anderen in unserer Umgebung wohl auch. Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen: „Ja…“
„Möchtest du Marzipan?“, lockte er weiter. Ich runzelte die Stirn: „Was ist das?“
„Hier.“ Er hatte etwas aus seiner Tasche geholt und packte es auch noch weiter für mich aus. Schließlich reichte er mir eine klebrige gelbliche Kugel. Etwas stutzig betrachtete ich sie, ehe ich vorsichtig ein Stück abbiss. Sie schmeckte deutlich besser als jede kandierte Frucht, die ich jemals gegessen hatte. Genüsslich schloss ich die Augen und verspeiste schnell den Rest. Dann blickte ich wieder auf zu dem Mann, der mich immer noch eindringlich musterte. Seine schwarzen Augen schienen mir plötzlich weniger kalt zu sein. Ich strahlte ihm einnehmend entgegen: „Habt Ihr noch mehr davon?“
„Ja.“ Er grinste belustigt „Ich handle unter anderem damit. Das heißt, ich verschenke es nicht.“
„Gerade habt Ihr es getan“, erinnerte ich ihn „Aber dann werde ich eben dem König sagen, dass ich mehr davon will. Marzipan hieß es?“
Der dunkle Mann nickte und ließ mich nicht für einen Moment aus den Augen. Er grinste immer noch, jetzt etwas hinterlistig: „Nach der Schmach eben, werde ich dem König kaum noch etwas verkaufen. Vielleicht solltet Ihr besser Euren Vater dazu anhalten, es Euch zu besorgen.“
„Ich nehme stark an, dass er besseres zu tun haben wird“, grummelte ich leise und wollte schon aufgeben. Doch noch immer hatte ich diesen köstlichen Geschmack in meinen Mund. Ich wollte mehr.
„Wie viel kostet es?“, wollte ich wissen.
„Kommt darauf an, wie viel Ihr haben wollt“, belächelte mich Mathew „Und wer es für Euch besorgen soll.“
„Dann…“ ich überlegt etwas „Wie viel kosten zehn dieser Kugeln, wenn ich Sie bei Euch kaufe?“
„Gold habe ich genug…“ erwiderte der Kaufmann gerissen „Es gibt verschiedenes, was ich von Euch haben möchte. Wie wäre es, wenn Ihr in meinen Laden kommt? Dort können wir einen angemessenen Preis aushandeln.“
Ich war natürlich misstrauisch und fragte mich, was er anderes haben wollte als Geld. Den Namen meines Vaters würde er nicht bekommen. Aber ich wollte Marzipan. Ich würde also in sein Geschäft gehen und mit ihm handeln. Er musste sich jedoch mit Geld zufrieden geben. Zögernd willigte ich ein: „Also gut. Sagt Ihr mir auch, wo ich Euren Laden finde?“
Er tat es und hieß mir auch die Zeit, wann ich ihn dort antreffen könnte. Danach schlenderte er wieder zu seinen Gildenbrüdern. Er hatte bekommen, was er wollte. Ein ungestörtes Gespräch mit mir.
Ich nahm keinen der Höflinge mit. Nur einen Diener, der mir den Weg weisen sollte. Freilich hatten mir alle abgeraten zu dem Fremden zu gehen, jedoch, es ging schließlich nur um Marzipan. Sie waren also nicht sehr beharrlich in ihrem Bestreben gewesen. Dennoch war mir ein wenig unwohl, als ich vor dem großen Steinhaus stand, in dem Master Mathew lebte und auch seinen Laden hatte. Doch ehe ich es mir anderes überlegen konnte, trat der Kaufmann bereits aus seinem Geschäft. Es war Zufall, denn er schien ebenso überrascht zu sein, wie ich bei seinem Anblick. Er trug keine Goldketten, sein Gewand war noch schlichter und düsterer als das am Hof und er wirkte noch um ein Vielfaches unheimlicher.
„Der junge Alec“, stellte er nach dem ersten flüchtigen Mustern fest „Kommt Ihr tatsächlich zu mir?“
„Dem scheint so“, entgegnete ich möglichst unerschrocken. Er verengte seine schwarzen Augen ein wenig und deutete eine knappe Verbeugung an: „Ich fühle mich geschmeichelt. Kommt herein.“
Ich nickte und tapste vorsichtig hinter ihm her. In seinem Laden lagen überall Ballen von kostbaren Stoffen. Hier und dort standen Dinge, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Figuren aus unbekannten Materialien und Körbe mit feinen Tand. Aber nirgendwo erblickte ich Marzipan. Misstrauisch hielt ich Abstand zu dem fremden Kaufmann.
„Also, was führt Euch zu mir?“, erkundigte sich Master Mathew.
„Marzipan“, erklärte ich unumwunden „Ihr sagtet, Ihr wolltet mit mir handeln, wenn ich zu Euch komme.“
„Ach… Richtig“, er grinste wölfisch. Scheinbar erinnerte er sich erst jetzt. Ich versuchte mich davon nicht einschüchtern zu lassen und sah mich neugierig um. Behutsam betrachtete ich die Gegenstände, nahm sie auf und stellte sie dann vorsichtig wieder zurück.
„Was ist das alles für Zeug?“, fragte ich schließlich.
„Dinge aus fernen Ländern, mit denen ich handle. Das was Ihr dort in der Hand haltet, ist aus dem Zahn eines Monsters gemacht, dass dreimal so groß ist wie Ihr“, gab er an. Angewidert stellte ich die Schnitzerei zurück: „Aus einem Zahn? Und so etwas verkauft Ihr? Wo ist Euer Marzipan?“
„Ich habe keines mehr“, gestand er frei heraus „Aber morgen erwarte ich eines meiner Schiffe zurück. Gut möglich, dass es auch Marzipan bringt.“
Ich war enttäuscht. Erst jetzt merkte ich, wie sehr ich mich auf den Geschmack gefreut hatte. Er musste mich durchschaut haben, denn er lachte leise auf: „Nun, vielleicht habe ich doch noch ein wenig von dem Süßkram. Aber nicht im Laden und nicht zum Verkauf.“
„Ich will es haben“, erklärte ich sofort.
„Tatsächlich? Was wollt Ihr mir dafür geben?“, erkundigte er sich. Mit verschränkten Armen lehnte er an einer niedrigen Theke und musterte mich interessiert von oben herab.
„Was wollt Ihr haben?“, ich hatte kein Interesse an langen Verhandlungen.
„Den Namen Eures Vaters“, verlangte er sofort. Ich legte den Kopf schief: „Hm, den kann ich Euch nicht geben. Sucht Euch etwas aus, was mir zur Verfügung steht.“
„Ihr meint Euren Körper?“, wollte er wissen und seine Augen verengten sich ein wenig. Ich war verblüfft: „Was wollt Ihr mit meinem Körper?“
Seine Mundwinkel zuckten spöttisch und er kam plötzlich auf mich zu. Seine Hand strich vertraulich durch mein Haar. Ich bekam eine Gänsehaut, allein von dieser Berührung. Seine Augen musterten mich so intensiv, dass ich ihrem Blick ausweichen musste.
„Könnt Ihr Euch das nicht denken?“, wollte er rau wissen. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Er lachte trocken auf: „Oh, Ihr wollt die Unschuld spielen? Das wird sicher interessant. Ihr nehmt meinen Handel an? Leiht mir heute Euren Körper und ich gebe Euch soviel Marzipan, wie Ihr für den Moment essen könnt.“
„Wo ist der Haken?“, wunderte ich mich.
„Kein Haken. Ein einfacher Handel.“
„Nur, wenn Ihr mir sagt, was Ihr mit meinem Körper machen wollt“, verlangte ich unnachgiebig. Er lächelte mich verheißend an: „Keine Angst, ich werde zärtlich sein. Es wird Euch gefallen. Vielleicht noch besser als das Marzipan.“
„Besser als Marzipan?“, wiederholte ich ungläubig. Er nahm plötzlich meine Hand: „Kommt. Ihr werdet es merken.“
Ohne auf mein Unbehagen einzugehen, zog er mich aus dem Laden weiter in sein großes Haus. Wir kamen zu einer Treppe und folgten ihr nach oben. Dann durchquerten wir eine edle Halle, fast ebenso prunkvoll wie die des Königs. Von dort erreichten wir schließlich ein Schlafgemach. Verwirrt sah ich mich um. Ich wusste immer noch nicht, worauf es hinauslaufen würde.
„Hier“, er trat an eine Truhe und beförderte daraus ein Päckchen hervor, um es mir unter die Nase zu halten. Sofort stieg mir daraus ein süßliches Aroma entgegen. Marzipan. Mir lief unwillkürlich das Wasser im Mund zusammen und ich wollte danach greifen. Doch er entzog es mir wieder. Mit einem überlegenen Lächeln sah er mich an: „Das ist mein Teil des Handels. Jetzt lasst mich Euren Teil begutachten. Los, zieht Euch aus!“
Irritiert erwiderte ich seinen Blick. Dann aber zuckte ich gleichgültig mit meinen Schultern und folgte seinem Wunsch. Dämonen kannten kein Schamgefühl. Sollte er mich doch nackt sehen, wenn ihm das gefiel und ich dafür das Marzipan bekam. Es blieb aber nicht beim Ansehen. Kaum stand ich entblößt vor ihm, blitzten seine Augen auf wie die eines Raubtieres: „Ihr seid sehr hübsch.“
„Danke“, es war nicht das erste mal, dass ich dieses Geständnis zu hören bekam.
„Noch ein Knabe“, stellte der Mann weiter fest. Ich runzelte empört die Stirn. Immerhin war ich schon 139 Jahre alt. Nun gut, mir fehlten noch ein paar Jahrzehnte, um auch als Dämon mündig zu werden, deshalb wurde mein Aufenthalt auf der Erde ja auch so strikt geheim gehalten. Aber für einen Menschen war ich schon sehr alt. Ich konnte nichts dafür, dass mein Körper sich so langsam entwickelte.
„Komm her zu mir“, befahl er geringfügig formloser und winkte mich zu sich auf das breite Bett. Er nahm das Päckchen mit Marzipan mit. Ansonsten hätte ich wohl länger gezögert. So setzte ich mich aber sogar bereitwillig auf seinen Schoß, wie er es mir andeutete. Sein einer Arm schlang sich sacht um mein Becken und zog mich an sich. Mit der anderen überreichte er mir das Päckchen. Gierig öffnete ich es und fiel über den Inhalt her. Es war mir zunächst egal, was seine Hände mit mir anstellten.
Mit reiner Verzückung brach ich ein Stück des süßen Traumes ab und führte es an meinen Mund. Während ich daran kaute und schwelgte, wanderte die Hand des Kaufmannes in meinen Schritt. Sie begann mich zu streicheln und ich spürte seine Augen nach wie vor so intensiv auf mir ruhen. Ich wehrte mich nicht, denn eigentlich fühlte es sich ja recht gut an. Außerdem hatten wir diese Abmachung. Wenn es ihm also Spaß machte, sollte er mich doch kosen.
Ich kaute weiter und steckte mir eine neue Portion in den Mund. Es schmeckte so gut. Seine andere Hand rieb nun über meine Brustwarze. Doch auch das störte mich nicht. Nur dass das Gefühl aus meiner Lendengegend immer durchdringender wurde, brachte mich etwas aus dem Konzept. Mein Atem wurde flacher und überhaupt, mein Herz hatte noch nie so schnell geschlagen. Es fühlte sich komisch an. Mit verzagtem Ächzen presste ich meine Beine zusammen und beugte mich etwas vor.
„Was denn?“, flüsterte die unheimliche Stimme spöttisch hinter mir „Hast du schon genug?“
„Warum macht Ihr das?“, wollte ich verwirrt wissen. Er lachte leise und zog meinen Oberkörper an sich: „Was? Gefällt es dir etwa nicht. Das ist nur der Anfang. Ich habe noch viel mehr mit dir vor. Los… Legt dich aufs Bett.“
Ehe ich es selbst tat, wurde ich auch schon von seinem Schoß gehoben und ein wenig unsanft aufs Bett geworfen. Verstört klammerte ich mich an das Marzipan in meiner Hand. Der Kaufmann lächelte gefährlich und spreizte dann mit beiden Händen meine Oberschenkel auseinander. Er nahm mein Geschlecht in den Mund und begann daran zu saugen. Perplex starrte ich auf ihn hinab. Nun konnte ich das Gefühl nicht länger ignorieren. Je mehr ich darauf achtete, desto mehr nahm es mich in Beschlag. Schließlich unterlag ich und stöhnte unter leichten Schauern auf. Ich ergoss mich in seinen Mund. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich diese Freuden genoss. Atemlos lag ich auf der weichen Matratze. Das Marzipan war vergessen.
„Noch mal“, verlangte ich und setzte mich auf. Der Mann stutzte ein wenig, doch dann grinste er bereit: „Dasselbe? Nein, das wäre doch langweilig. Ich habe noch andere Dinge mit dir vor, die dich auf ebenso angenehme Weise befriedigen können. Wenn nicht sogar noch besser.“
„Besser als das?“, wiederholte ich skeptisch. Ich überlegte, zu verlieren hatte ich wohl nichts. Bereitwillig öffnete ich meine Beine: „Gut. Dann beweist es.“
„Ha“, machte der Kaufmann und lachte „Da habe ich wohl eine Lawine losgetreten. Mal sehen, ob ich dich noch müde bekomme. Dreh dich auf den Bauch und spreiz die Beine genau wie jetzt.“
Ich tat es sehr bereitwillig, doch als seine Zunge meines Anus berührte, zweifelte ich stark daran, dass es noch einmal so werden würde, geschweige denn noch besser. Der Mann war eindeutig am falschen Ende und kannte anscheinend gar keine Scham. Jetzt spreizten seine Hände meine Pobacken auch noch weit auseinander und so drang er auch noch mit seiner Zunge in mich ein. Ich unterdrückte ein überraschtes Quieken. Das trieb sogar mir die Schamröte ins Gesicht: „Hört auf damit! Das ist doch dreckig!“
„Ist es, aber nur im metaphorischen Sinne“, höhnte der Mann, in der kleinen Pause, die er mir ließ, um dann fort zu fahren.
„Hört auf!“, befahl ich empört „Das ist merkwürdig!“
Doch der Mann machte einfach weiter. Aber nun streichelte er auch wieder mein Geschlecht, was mich ruhiger werden ließ. So zusammen wirkte das andere gar nicht mehr so komisch, wie allein. Es war immerhin die gleiche Gegend und irgendwie war da unten schließlich alles empfindlich. Es erregte mich aufs Neue. Doch als mein Geschlecht wieder hart und pochend in seiner Hand lag, ließ er es los. Stattdessen nahm er einen Finger besagter Hand und schob ihn mir langsam aber unausweichlich ins Rektum. Ich keuchte überrascht: „Was…?“
„Warte, gleich wirst du es spüren“, versprach er hämisch, während sich sein Finger wand wie ein Wurm „Hier, nicht wahr?“
Der Finger hatte etwas in mir bestreift und ich war unwillkürlich zusammen gezuckt. Sofort war der Finger wieder an der Stelle und drückte dagegen. Ich schnaufte und zitterte zugleich.
„Was ist da?“, keuchte ich atemlos.
„Fühlt es sich gut an?“, wollte der Kaufmann heiser wissen und rieb mit seinem Finger weiter dagegen. Meine Knie wurden weich und begannen zu zittern. Atemlos presste ich mein heißes Gesicht in die Decken. Ich konnte es mir selbst nicht erklären, aber…
„Ja“, hauchte ich genüsslich „Macht weiter.“
„Du gewöhnst dich schnell dran und bist empfindsam“, stellte der Kaufmann zufrieden fest „Mal sehen ob es ausreicht und du nur von meinem Finger den Höhepunkt erlangst.“
Nun es reichte. Obwohl er nur seinen Finger und schließlich noch einen Weiteren nahm, kam ich ein zweites Mal. Atemlos mit ausgestreckten Gliedern lag ich wie ein Fisch an Land auf dem großen Bett und gierte bereits nach mehr. Ich sollte mehr bekommen, denn Mathew hörte gar nicht mehr auf. Inzwischen waren es drei Finger. Sie berührten mich aber nicht an jenem Punkt, wofür ich ihnen im Moment sogar noch dankbar war. Erst musste ich etwas ausruhen.